Am 28. September 1870 wurde Julius MONTZ als Sohn des Kaufmanns Casimir MONTZ und seiner Frau Sophie geboren. Sein älterer Bruder Otto starb früh an Typhus. Er selbst machte nach der Schule eine Lehre beim Kupferschmiedemeister Timpop in Hagen. Es ist überliefert, dass er versicherte, er habe in den vier Lehrjahren wohl einen Handkarren schieben gelernt, aber noch keinen Quadratmeter Kupferblech verarbeitet. So entschloss er sich, wie es damals üblich war, nach der Gesellenprüfung zunächst einige Jahre auf Wanderschaft zu gehen. „Diese Wanderungen und das Arbeiten in vielen Werkstätten, die nach ihrer Erzeugung sehr verschieden waren, haben dem jungen Kupferschmied nicht nur ausgezeichnete Berufskenntnisse vermittelt, sondern auch die Möglichkeit geboten, Land und Leute gründlich kennenzulernen“, heißt es in der Chronik. Sein Fernweh war geweckt.
Mit 22 Jahren wurde Julius MONTZ zur Kriegsmarine eingezogen und im Verlauf seiner Zeit dort zum Feuermeistermaat befördert. Von den zwei großen Auslandsreisen auf dem Kadettenschiff „Stein“ soll er seinen Lehrlingen nach vollbrachtem Tageswerk noch viele Jahre später vorgeschwärmt haben. Nach einem Abstecher in die USA kam er um 1896 ins sauerländische Städtchen Neheim und wurde dort in einer großen Kupferschmiede eingestellt. Dort lernte er auch seine spätere Frau Hedwig Schur kennen. Doch bevor die beiden 1900 heirateten, verbrachte MONTZ zunächst einige Zeit in Italien, wo er für das Neheimer Unternehmen Holzverkohlungsanlagen montierte. Bei seiner Rückkehr wurde er zum Meister ernannt.
1902 siedelte die junge Familie, die sich bald nach der Hochzeit um die Kinder Walter, Otto und Else erweiterte, nach Gelsenkirchen um. Julius MONTZ hatte dort eine Anstellung bei der Firma Küppersbusch & Söhne erhalten. 1909 gründete er gemeinsam mit Theodor Blaché in Siegen seinen ersten eigenen Betrieb. Doch die Vorstellungen der beiden Unternehmensgründer waren zu unter schiedlich, sodass MONTZ schon zwei Jahre später auf das Angebot von Fritz Mewis einging, dessen wirtschaftlich angeschlagene Kupferschmiede in Hilden zu kaufen. Ursprünglich sollte sein ältester Sohn Walter einmal den Betrieb übernehmen, doch Walter starb bereits mit 21 Jahren. So übertrug er 1925 seinem Sohn Otto die Geschäftsleitung.
Julius MONTZ blieb seinem Unternehmen und der Belegschaft bis zu seinem Tod am 4. Mai 1954 eng verbunden. Der letzte Eintrag in der handgeschriebenen Chronik ist eine Gratulation der Belegschaft zu seinem 80. Geburtstag. In der Todesanzeige schreibt Otto MONTZ über seinen Vater: „Der Geist dieses vortrefflichen Mannes, der so wenig für sich selbst forderte und dem eben darum so viel Verehrung und Liebe entgegengebracht wurde, soll meinen Mitarbeitern und mir Vermächtnis und Verpflichtung für die Zukunft sein.“